Doch weit vor den Ägyptern, den Faustkämpfen auf Kreta und Griechenland scheint es Vorformen des Kampfes gegeben zu haben. Jedenfalls sind die prähistorischen Felsbilder in Jebel Uweinat zwischen 1500 bis 5000 vor Ch. datiert. Der Faustkampf ist seiner Entstehung nach eine reine Kulthandlung. Ähnlichkeiten sind dann Tausende Jahre später noch bei Völkern auf einer anderen Kulturstufe festzustellen, die Blutopfer durch Faustkampf und Bodenfruchtbarkeit in Zusammenhang brachten 1), oder der Faustkampf bei den Beerdigungen 2). Diem fasst den kultischen Ursprung des Sports noch weiter. 3) Weit aufgeschlüsselt betrachtet Binhack 4) die Entstehung des Kampfsports, indem er die vorliegenden Arbeiten in seine Auswertungen einbezieht. Er formuliert, das durch den Kampfsport die „ Kräfte des Lebensgefährlichen, Zerstörerischen und dennoch irgendwie Schöpferischen, die individuelle und kollektive Identität zutiefst erschüttern, aber auch stärken können,… fordern …eine Öffnung des Menschen gegenüber “höheren Mächten“, sofern diese 5) als Bedrohung angesehen werden. Der Aspekt der Wehrfähigkeit konnte erst durch die Vereinigung mit dem Ringen zum Allkampf hergestellt werden (Pankration). Manche Kulturen lernten den Faustkampf kennen, als er bereits als kulturelle Handlung der körperlichen Ertüchtigung und der Unterhaltung diente. Waren gar Sklaven und Unfreie in diese Kämpfe einbezogen, wie in Rom, so war es eine Unterhaltung nach dem Geschmack der Herrschenden, die jede Beziehung mit dem kultischen Ursprung verloren hatte.
Eine gerade Linie des Faustkampfes von der Antike bis zur Gegenwart lässt sich noch nicht ziehen. Jedoch Bruchstücke von Notizen zeigen, der Faustkampf wurde nie unterbrochen und breitete sich in der gesamten Welt aus. Eine ausgewählte Zeittafel gibt einen Überblick :
Gleichzeitig wird das Boxen unter dem Begriff des Cuffing als Faustkampf –Betätigung des Kriegervolkes erwähnt. 16)
Die „Regeln“ für den Faustkampf waren sehr weit gefasst. Üblich war es, den Kampf mit einem Kopfstoß gegen die Brust des Gegners zu eröffnen, mit dem Fuß oder dem Knie nach-zustoßen. Wenn ein Gegner fiel, durfte es erst nach dem Aufstehen weitergehen. Gekämpft wurde ohne Unterbrechung, bis ein Gegner aufgab. Bei völliger Ermattung konnte mit der Bitte um Pardon ein Kampf aufgegeben werden. Doch die „Regeln waren im Fluss“ oder wurden unterschiedlich ausgelegt. So gibt es Berichte, die zwei Hiebe erlauben, wenn der Gegner am Boden ist. Auch der Angriff beim Aufstehen scheint es in der Praxis gegeben zu haben. Der Faustkampf war zu unterschiedlichen Zeiten, sowohl beim einfachen Volk ( Männer und Frauen ) als auch beim Bürgertum und Adel, beliebt.
Berichte über traditionelle Faustkämpfe (Nupe Stamm in Sudan – Faustkämpfe mit Trommelmusik bei Festen, Haussa Stamm –Afrika - führt Faustkämpfe mit gepolsterten Handschuhen durch)