Nachdem Ende 1949 die Einzelmeister in den Ländern Ostdeutschlands feststanden, begannen die DDR- Mannschaftsmeisterschaften im Januar 1950. Qualifiziert hatten sich die Boxmannschaften aus Staßfurt, Freiberg, Wittenberge, Erfurt, Schwerin und die BSG DWK Berlin, die ihre Teilnahme aber absagte. In Hin- und Rückkämpfen konnte sich die KWU Erfurt am meisten steigern und errang den Titel des I. DDR- Mannschaftsmeisters im Boxen. Auch mit der BRD gab es einen ersten Vergleich. Am 14. Januar trafen in Erfurt die Auswahl der BRD und die Boxauswahl der DDR aufeinander. Zu zwei Vergleichen waren die Sportler angereist. Die erste Veranstaltung fand in Erfurt statt. Die BRD –Mannschaft gewann das erste wie auch das folgende Treffen in Leipzig mit 13 : 3. Vorausgegangen waren Veranstaltungen von Mannschaften der beiden deutschen Staaten. Im Verlauf des Jahres gab es 70 Sportvergleiche zwischen Box-staffeln beider Seiten. So zum Beispiel: Am 8.Dezember 1951 kämpften in Finsterwalde vor 2000 Zuschauern die Kreisauswahl von Luckau gegen die Staffel von Herta BSC Berlin. Dieser Wettkampf endete mit einem 10:4 Sieg für die Berliner Staffel.
Die einzelnen Länder in der DDR ermittelten ihre Meister. Den Titel erkämpften sich:
Brandenburg | Mecklenburg | Thüringen |
Girod-Wittenberge | Brien-Schwerin | Martin-Gera |
Recklies-Wittstock | Schmidt- Penzlin | Freund-Gera |
Könning-Strausberg | Hempel-Neu Buckow | Scheeler-Sonneberg |
Hensel-Neupuppin | Donner-Warnemünde | Kernberger-Gotha |
Neumann-Prenzlau | Czoska-Schwerin | Eckhardt-Erfurt |
Roback-Cottbus | Steinberg-Neistrelitz | Winneburg-Erfurt |
Messer-Drebkau | Fandrich-Anklam | Mänchen-Altenburg |
SACHSEN | SACHSEN-ANHALT | Volkspolizei | Berlin |
Vetter-Werdau | Heinrich-Halle | nicht besetzt | Westphal |
Czerwinski-Dresden | Knöpel-Weißenfels | Oberländer | Kurz |
Geißler-Freiberg | Gath-Halle | Maruschat | Pörtner |
Dinter-Görlitz | Streithoff-Quedlingburg | Schulz | Blankenburg |
Kaczerowski-Freiberg | Pohle-Halle | Salbach | Große |
Fleischer-Freiberg | Abraham-Reinsdorf | Trettin | Pohl |
Mehr-Reichenbach | Schmelke-Piesteritz | Witteborn | Sander |
Treister-Dippolsiswalde | Recklebe-Calbe | Fandrey | Preuß |
Nach den Landesmeisterschaften fanden in der Berliner Seelenbinderhalle die II. DDR- Einzelmeisterschaften statt. Meister wurden: (Sieger zuerst genannt )
Fliegengewicht: Girod - Brien Bantamgewicht: Czerwinski - Knöpel Federgewicht: Pörtner - Gath Leichtgewicht Hänsel - Dinter Weltergewicht Grosse - Kaczerowski Mittelgewicht Fleischer - Abraham Halbschwer Robak - Mahr Schwergewicht Recklebe - Preuß
Damit waren die Grundlagen für den Aufbau des Boxsports für den Breiten- und Leistungssport gelegt. Doch mit dem Jugendgesetz von 1950 übernahm der Staat die gesetzliche Garantie für die Förderung der Jugend auch bei Sport und Erholung. Als Folge dieses Gesetzes verbesserte sich die Situation im Sportbereich durch die Bereitstellung von Sportbekleidung und Sportgeräten, die Organisation von Sportvergleichen mit dem Ausland und die Einführung von Fahrpreisermäßigungen bei Sportfahrten. Im November 1950 fanden die ersten DDR-Studentenmeisterschaften in Freiberg statt. 52 aktive Boxer aus 11 Hochschulsportgemeinschaften ermittelten den DDR-Studentenmeister. Die ersten DDR- Studentenmeister waren: Leistner (Halle ), Sellhorn, (Berlin )Allstedt (Halle), Holzhey (Freiberg ), Schröder (Leipzig ), R. Franz (Jena ), H. Franz (Leipzig ) und Saueracker (Jena ). Durch die Gründung der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) bestand die Möglichkeit, das Training auf eine wissenschaftliche Grundlage zu stellen und den Mangel an gut ausgebildeten Trainern und Funktionären längerfristig zu beseitigen.